ETF-Marktbericht

Der wöchentliche ETF-Marktbericht informiert über ETF-Trends und den ETF-Handel.


Der wöchentliche ETF-Marktbericht der Börse Frankfurt informiert über ETF-Trends und den ETF-Handel der vergangenen Woche. Erfahren Sie, welche ETFs bei Anlegern auf besonderes Interesse stoßen.

Das Wichtigste in Kürze:
ETFs: „Gold- und Kupferproduzenten gefragt"

  • Die Zuflüsse in breit streuende Aktien-ETFs halten an – wenn auch auf niedrigerem Niveau.

  • Sehr gut an kommen Aktien von Gold- oder Kupferproduzenten.

  • Bei Tech-Werten nimmt so mancher Gewinne mit.

7. Mai 2024. FRANKFURT (Börse Frankfurt). ETFs erfreuen sich weiter großer Beliebtheit. „Wir hatten mehr als doppelt so viele Käufe wie Verkäufe“, erklärt Holger Heinrich von der Baader Bank mit Blick auf die vergangene Woche. Auch Fabian Wörndl von Lang & Schwarz sieht weiter Käufe, vor allem in den großen Indizes wie MSCI World und S&P 500. Aufgrund der Feiertage geht es aber ruhiger zu. Heinrich spricht von erneut rückläufigen Umsätzen. „Wir sehen deutlich weniger Handelsaufkommen“, meldet auch Ivo Orlemann von der ICF Bank. Die Aktienmärkte haben nach dem jüngsten Rücksetzer wieder aufholen können. Der DAX liegt am Dienstagmittag knapp unter 18.300 Punkten und damit 600 Punkte über dem Stand vor zweieinhalb Wochen. Auch an den US-Börsen ging es wieder nach oben. Jüngster Auslöser: die am Freitag veröffentlichten schwachen US-Arbeitsmarktzahlen. Die nähren Hoffnungen auf eine baldige geldpolitische Lockerung.

Mit Short-ETFs auf fallende Kurse setzen

Heinrich zufolge wird – wie in der Vorwoche – hauptsächlich bei europäischen und US-Aktien zugegriffen. „Bei den Europäern waren Small- und Midcap-ETFs gefragt“, erklärt der Händler. Außerdem seien Dividenden-ETFs erneut Thema, etwa mit dem Amundi Euro Stoxx Select Dividend30 (LU2611732558). „Auffällig war, dass auch wieder Short-ETFs auf den Euro Stoxx im Fokus standen.“ Im Handel mit USA-Trackern fänden sich ebenfalls Short-Produkte auf der Umsatzliste, sogar mit Hebel 2 oder 3. Auch kanadische Aktien würden rege gehandelt (LU0476289540). Darüber hinaus sei Qualität gefragt, konkret mit dem JPM Active US Value (IE000TD3TI26), ein aktiver ETF. MSCI World-ETFs spielen hingegen bei der Baader Bank abermals eine eher untergeordnete Rolle. „Hier lag der Fokus auf Dividenden ETFs“, stellt Heinrich fest.

Erste Tech-Verkäufe – hohe Zuflüsse in Rohstoff-ETFs

Nicht mehr ganz so beliebt sind derzeit Technologie-Indexfonds, wie Wörndl berichtet. „Wir sehen eher Verkäufe, wenn auch nicht im großen Stil.“ Betroffen seien etwa der Amundi MSCI World Information Technology (LU0533033667) und der iShares S&P 500 Information Technology (IE00B3WJKG14). Laut Wörndl setzen aktuell viele auf Rohstoff-ETFs. Hintergrund: der kräftige Preisanstieg von Gold und einigen Industriemetallen. Gut an komme zum Beispiel der Global X Copper Miners (IE0003Z9E2Y3), der Aktien von Kupferproduzenten abbildet, ebenso Goldproduzenten-ETFs wie der VanEck Gold Miners (IE00BQQP9F84) und der iShares Gold Producers (IE00B6R52036). Die punkten mit Kurszuwächsen von 27 Prozent, 12,6 Prozent und 12,4 Prozent in diesem Jahr. Ebenfalls gefragt laut Wörndl: Öl- und Gas-ETFs wie der iShares Oil & Gas Exploration & Production (IE00B6R51Z18). Mit Aktien-ETFs, die dieses Jahr je nach Ausrichtung Kurszuwächse von über 30 Prozent erzielten, können Renten-ETFs nicht mithalten. „Für Anleiheinvestoren war es ein herausfordernder Start in dieses Jahr“, erklärt Sophia Wurm vom Emittenten SPDR State Street Global Advisors. Erfolgreich gewesen seien Strategien mit kurzer Laufzeit und Hochzinsanleihen.

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Hin und her in Krypto-Trackern

Während es im Krypto-ETN-Handel bei Lang & Schwarz viel ruhiger zugeht als noch vor Wochen, meldet Orlemann von der ICF durchaus noch einiges an Geschäft. Der Bitcoin war zuletzt unter 60.000 US-Dollar gefallen, aktuell sind es aber wieder 64.270 US-Dollar. Im Allzeithoch Mitte März waren es allerdings 73.559 US-Dollar. Hohe Umsätze mit Käufen und Verkäufen sieht Orlemann für Bitcoin-Tracker von VanEck und WisdomTree (DE000A28M8D0, GB00BJYDH287). 

Von Anna-Maria Borse, 7. Mai 2024 © Deutsche Börse AG