Corona: Wie sich Anleger schützen und sogar gestärkt aus der Krise hervorgehen.

Corona-Inflation: Wie sich Anleger schützen und sogar gestärkt aus der Krise hervorgehen

Die Corona-Pandemie führt seit über einem Jahr zu einem konstanten Auf und Ab an den Börsen weltweit. Doch nun stehen alle Zeichen auf wirtschaftlicher Erholung.

Die noch nie dagewesene Menge an Fördergeldern, die aktuell in die Wirtschaft fließen sowie die aufgestaute Nachfrage seitens der Konsumenten, könnten so einen plötzlichen und heftigen Anstieg der Ausgaben verursachen und somit auch die Inflation maßgeblich antreiben. Vor diesem Hintergrund ist es für Anleger sinnvoll, ihr Portfolio durch Investments in Branchen wie Rohstoffe, Industrie, Bergbau oder Finanzwerte zu schützen. Naturgemäß steigen Unternehmensaktien in diesen zyklischen Sektoren nach Krisen oft rasant an. Konsumgüter wie Autos, Luxusmarken und Tourismus profitieren ebenfalls von der Wirtschaftserholung und bieten aktuell gute Chancen.

Corona-Lage wird langsam besser

Nach vielen krisengebeutelten Monaten, deutet nun dank mehr oder weniger erfolgreicher globaler Impfkampagnen, alles auf eine steile Konjunktur hin. Wenn sich die Wirtschaft erholt, fangen die Menschen an, mehr Geld auszugeben. Die hohe Nachfrage führt wiederum zu höheren Preisen und in Verbindung mit den aktuell enormen staatlichen Fördergeldern, könnte dies zu einer Inflation führen, die über dem Zielwert der Fed von knapp über zwei Prozent liegt. So legten die US-Verbraucherpreise im März bereits um 0,6 Prozent gegenüber des Vormonats zu – ein erstes Zeichen für steigende Inflation.

„Um sich als Anleger abzusichern, ist es notwendig auf Sektoren und Branchen zu setzen, die in einem Umfeld steigender Inflation eine Rendite bringen, die über der aktuellen Inflationsrate liegt“, erklärt Dmitry Ivanov, Geschäftsführer von Freedom Finance Germany. Vielversprechende Investments seien Aktien von Unternehmen aus dem Energiesektor wie beispielsweise die österreichische OMV AG mit einem Aufwärtspotenzial von rund 15 Prozent. Bei Rohstoffproduzenten wie etwa der BHP Group schätzt der Experte den Kursgewinn sogar auf 18,5 Prozent. Als Beispiel für ein spannendes Investment im Bereich Finanzwerte nennt Ivanov die französische Großbank BNP Paribas, der er ein Kursziel von 60 Euro und somit ein Wachstum von 16,8 Prozent voraussagt.

Tipp der Redaktion: Von Einzelaktien raten wir grundsätzlich ab und raten zu ETFs. Mit der ETF-Suche finden Sie das richtige Produkt.

Krisenbranchen erkennen und nutzen

Besonders Branchen, die sich durch die Abhängigkeit von konjunkturellen Entwicklungen auszeichnen, können von der aktuellen Situation profitieren. Typischerweise leiden vor allem Luxusmarken, Autohersteller, Technologieunternehmen aber auch alle Rohstoffunternehmen, die diese Waren herstellen unter einer wirtschaftlichen Krise. Unter schwierigen finanziellen Bedingungen lehnen Verbraucher Waren oder Dienstleistungen aus diesen Branchen ab. Verbessert sich die wirtschaftliche Lage, steigen die Aktien solcher Unternehmen aber dagegen oft sehr schnell.

„Wir raten unseren Kunden derzeit unbedingt einen Blick auf zyklische Konsumwerte, also Autos, Luxusgüter und Tourismus zu werfen“, so Ivanov. „Diese Branchen profitieren immer von guten Konjunkturzeiten, werden jedoch durch den erwarteten Corona-Reiseboom noch zusätzlich Gewinne erzielen.“ Eine Krise bietet eine Gelegenheit, diese Vermögenswerte zu einem unterbewerteten Preis zu kaufen. „Die Geschichte zeigt, dass Unternehmen in den am stärksten betroffenen Branchen, wenn sie sich von Rezessionen erholen, überdurchschnittlich gut abschneiden und Aktienkurse auch schneller steigen als die anderer Sektoren“, stellt Ivanov fest.

Bidens Infrastrukturplan als Treiber für die Wirtschaft

Eine wichtige Wachstumskomponente für den Markt stellt das Infrastruktur-Ausgabenpaket von US-Präsident Joe Biden dar. Der fast zwei Billionen Dollar schwere Plan wird in den nächsten acht Jahren zu Verbesserungen der Infrastruktur in den USA sowie zu einem Übergang zu klimafreundlicherer Energie beitragen. Der Betrag soll dabei in vier Sektoren aufgeteilt werden, darunter 650 Milliarden Dollar für Infrastruktur, 620 Milliarden Dollar für Transport, 580 Milliarden Dollar für Forschung und Entwicklung und 400 Milliarden Dollar für die Wirtschaft. „Unternehmen aus diesen Bereichen werden in den kommenden Monaten und Jahren stabile Renditen einfahren. Wer nicht auf Einzelaktien setzen möchte, ist mit ETFs gut beraten, die viele Unternehmen aus einer Branche beinhalten und so vom Aufschwung des gesamten Sektors profitieren“, rät Ivanov abschließend.