22. Juli 2019
US-Themen-ETFs bieten Zugang zu Spezialitäten

Fünf US-Themen-ETFs, die wir uns auch für Europa wünschen

Deutsche Anleger, die ab vom Schuss investieren möchten, blicken neidisch nach Amerika. Diese fünf US-Themen-ETFs, sollten auch für Anleger hierzulande investierbar sein.

Ein Blick auf die Ländergewichtungen im bekannten MSCI World zeigt eines ganz deutlich: die USA dominieren das Wirtschaftsgeschehen. Mehr als 60 Prozent der Marktkapitalisierung geht auf Unternehmen zurück, die ihren Hauptsitz dort haben. Das hat auch Folgen für das Angebot an ETFs. Zwar gibt es bereits einige Megatrends, die mittlerweile auch in Deutschland erhältlich sind. Dennoch können US-Anleger aus einem wesentlichen breiteren Anlagespektrum schöpfen. Beispiele für US-Themen-ETFs gefällig?

Ufo-ETF: Nach den Sternen greifen

Der südafrikanische Visionär Elon Musk plant von Kalifornien aus nichts Geringes als den bemannten Marsflug. Ob Menschen dann auf Marchmännchen treffen, ist wohl eher unwahrscheinlich. In jedem Fall scheinen die Pläne konkreter zu werden. Das Raumschiff „Starship“ soll sich schon in den 2020er Jahren auf den Weg zum roten Planeten machen. Wie passend, dass es für amerikanische Anleger bereits die geeignete Anlagemöglichkeit gibt, um sich das Thema Raumfahrt ins Depot holen zu können. Wer von der Raumfahrt überzeugt ist, kann so etwa in den Proscure Space ETF investieren – vorausgesetzt der Wohnsitz liegt in den USA.

Mit dem ETF setzen Anleger auf Unternehmen, die der Raumfahrt nahestehen. Aufgrund der engen Spezifikation fällt die Anzahl dieser mit 32 relativ klein aus. Bereits die zehn größten Titel machen gut die Hälfte des Gesamtgewichts aus. Anleger investieren ausschließlich in Industriestaaten, wobei knapp zwei Drittel die USA ausmachen.

Luftfahrt-ETF: Abhebende Rendite?

Wem wenige tausend Meter Höhenluft genügen, für den hält der amerikanische ETF-Markt auch ein Produkt bereit. Wer davon ausgeht, dass die weltweiten Fluggesellschaften in Zukunft an der Börse abheben, kann sich für den U.S. Global Jets ETF entscheiden. An der Spitze der insgesamt 34 Unternehmen tummeln sich die üblichen Verdächtigen: United Airlines, Delta Air Lines und American Airlines. Die zehn Großen machen gut 71 Prozent aus und die zuvor angepriesenen weltweiten Fluggesellschaften sind im Wesentlichen amerikanische. 80 Prozent der Anlage fußt auf US-Unternehmen – Klumpenrisiko ist programmiert.

Doch auch in Europa gäbe es in der Luftfahrt das eine oder andere interessante Unternehmen. Was spricht also gegen ein europäisches Gegenstück oder zumindest einen ähnlichen ETF für deutsche Anleger?

Rüstungs-ETF: Depot hochrüsten

In Zeiten von Nachhaltigkeit scheint das „Sündenthema“ Rüstung nicht gerade Hochkonjunktur zu haben. Dennoch ist die Menschheit vom Weltfrieden noch weit entfernt. Die zweifelhaft erscheinende Gleichung: Hohes Konfliktpotenzial gleich klingelnde Kassen bei Rüstungskonzernen mag aber aufgehen – zumindest für US-Anleger, denn in Deutschland gibt es noch keinen entsprechenden ETF mit Vertriebszulassung. Jenseits des großen Teichs können Anleger den iShares U.S. Aeropspace & Defense ETF kaufen. Aber auch die zivile Luftfahrt ist hierin vertreten. So macht etwa der Flugzeugbauer Boeing bereits fast ein Viertel des ETFs aus. Dahinter folgen 33 weitere US-Unternehmen.

An „Sünde“ mangelt es auch in Europa nicht. So zählen Russland, Großbritannien und Deutschland zu den wichtigsten Herstellerländern für Rüstungsgüter. Bleibt abzuwarten, wann auch deutsche Anleger in Rüstungs-ETFs investieren können.

Marihuana-ETF: Geld verdienen am Rausch

Wesentlich entspannter mag da der eine oder andere Nutzer von Marihuana die Welt sehen. Was vor einigen Jahren noch ein Randthema war, fasst mehr und mehr Mitten in der Gesellschaft Fuß. In den US-Bundesstaaten Colorado und Washington ist Cannabis legal, in Colorado gibt es regulierten Verkauf, der Eigenanbau von bis zu sechs Pflanzen ist legal. Im Bundesstaat Washington ist der Kauf von bis zu einer Unze Cannabis sowie der Verkauf mit Lizenz erlaubt. Auch andere Bundesstaaten dürften folgen. Kanada hat den Weg bereits ganz freigemacht. Auch in Europa tut sich einiges. So gibt es in Deutschland bereits teilweise Cannabis auf Rezept von der Krankenkasse. In den Niederlanden gehören Coffee-Shops ohnehin zum Straßenbild größerer Städte.

Ein Weg, sich davon berauschen zu lassen, ohne selbst Marihuana konsumieren zu müssen, bietet ein ETF: der ETFMG Alternative Harvest ETF. Besonders stark im ETF vertreten ist Kanada mit 47 Prozent. Kein Wunder, denn die Nordamerikaner haben Cannabis als zweites Land nach Uruguay vollständig erlaubt. Ein Modell für Europa?

Spielkasino-ETF: Spielend Geschäfte machen

Alles auf eine Karte setzen und plötzlich reich sein. Der Verlockung, im Casino das schnelle Geld zu machen, sind schon viele verfallen. Nicht selten verzocken Spieler Haus und Hof. Das Leid der Einen ist die Freude der Anderen. In diesem Fall sind die Anderen die Casino-Betreiber. Wie wäre es da mit einem ETF bequem mitzuverdienen?  Eine Investitionsmöglichkeit in den USA ist der VanEck Vectors Gaming ETF.

Deutsche Anleger können allerdings auf einen Computerspiele-ETF zurückgreifen. Die erste Generation an Computerspielern steht mittlerweile voll im Berufsleben. Zahlungskraft und Kaubereitschaft sind hoch. Die Branche ist daher längst nicht mehr zu unterschätzen. Sie erwirtschaftet bereits mehr Umsatz als die glitzernde Film- oder Musikbranche. Kenner schätzen den weltweiten Umsatz durch Videospiele 2020 auf 85,4 Milliarden US-Dollar. Zum Vergleich: Im Jahr 2011 betrug der Umsatz noch 52,2 Milliarden Dollar. Seit Sommer 2019 ist der VanEck Vectors Gaming and eSports UCITS ETF (WKN: A2PLDF) in Deutschland handelbar. Das Produkt stellen wir in der August/September-Ausgabe des Extra-Magazin vor.

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