15. April 2021
In der Region Europa dürften Aktien am meisten profitieren.

In dieser Region werden Aktien am stärksten vom Ende der Pandemie profitieren

Die Pandemie hat die Welt noch immer im Griff. Doch im zweiten Quartal wird vieles besser. Eine Region, die zuletzt schlechter performt hat als andere, dürfte besonders stark von der Erholung profitieren. 

Während in China und auch in den USA die Normalität schon nah ist, dauert es in Deutschland und Europa ein wenig länger, die Pandemie zu vertreiben. Das wird sich auch in der Entwicklung der Wirtschaft niederschlagen, glaubt Deutsche-Bank-Chefstratege Ulrich Stephan.

„Die USA stimulieren in die Erholung, China arbeitet an den Kapazitätsgrenzen und Europas Wirtschaft sollte im Sommer aufholen. Denn die vom Lockdown geplagten Volkswirtschaften Europas haben erhebliches Nachholpotenzial, insbesondere im Servicesektor. 75 Prozent der europäischen Wirtschaftsleistung (BIP) gehen auf Dienstleistungen zurück; Reisen und Tourismus stehen für 9,1 Prozent des BIP und für knapp zehn Prozent der Jobs. Die Chancen für eine Verbesserung der Impfsituation stehen besser als gedacht: Laut Schätzungen der Deutschen Bank sollte Europa im zweiten Quartal mit rund 350 Millionen Impfdosen fast zu den USA aufschließen können“, so der Marktkenner. Was bedeutet das also für Anleger?

Gute Argumente für die Region Europa

Bekommt Europa die ab dem zweiten Quartal verfügbaren Dosen auch in die Oberarme, dürfte der Kontinent China und den USA auch wirtschaftlich folgen. Aus Sicht von Ulrich Stephan sind europäische Aktien gut aufgestellt: „Europäische Aktien sind außerdem konjunktursensibler als ihre US-Pendants (48 Prozent versus 33 Prozent) und profitieren daher stärker vom geld- und fiskalpolitisch unterstützten Aufschwung“, so Stephan.

Auch die vergleichsweise niedrigen Bewertungen sowie die Zusammensetzung der europäischen Indizes könnte ein Argument sein: „Konjunktursensible Aktien – die in der hiesigen Region stark vertreten sind – dürften am stärksten von der erwarteten Erholung profitieren. Ich rate Anlegern deshalb weiterhin, sich gegen die Masse zu stellen und 2021 europäische Aktien überzugewichten. Die Bewertungen sind in Europa trotz der Höchststände vieler Leitindizes noch deutlich von den US-Niveaus entfernt“, betont Stephan.

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Noch aber haben nicht alle Investoren die Chancen der Region erkannt. „In den vergangenen fünf Monaten verzeichneten Aktienfonds weltweit Mittelzuflüsse in Höhe von knapp 570 Milliarden US-Dollar. Eine enorme Summe, die sogar die gesamten Zuflüsse der vorangegangenen zwölf Jahre von 452 Milliarden US-Dollar übersteigt. Dennoch ging nur ein vergleichsweise kleiner Teil der Mittelflüsse in europäische Aktienfonds“, so Stephan. 

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Europäischer Momentum-ETF als interessante Chance 

Um europäische Aktien, die aktuell besonders gut laufen, einem Portfolio beizumischen, können Anleger auf den Amundi MSCI Europe Momentum Factor UCITS ETF (WKN: A2H59H) setzen. Der Index berücksichtigt diejenigen Werte, die innerhalb der vergangenen sechs Monate eine besonders gute Entwicklung gezeigt haben. Aktuell sind viele Industriewerte und auch Grundstoffe, also echte Zykliker, im Index. 2021 legte der ETF bereits um mehr als  8 Prozent zu. Die Gesamtkostenquote liegt bei 0,23 Prozent.