29. März 2021
Trendthema Food-Fonds: Ein Blick in die Welt der Ernährungs-ETFs

Trendthema Food-Fonds: Ein Blick in die Welt der Ernährungs-ETFs

Vegane Burger aus Erbsenproteinen, Kochbananenchips, Hafermilch – das alles sind nicht nur hippe Food-Innovationen. Food-ETFs sind ein Trendthema.

Hinter den Produkten steckt der Grundsatz, Lebensmittel nachhaltiger zu produzieren. Sei es, indem besonders auf Tierschutz geachtet, Palmöl vermieden oder CO2-neutral produziert wird. Das Thema Nachhaltigkeit wird immer wichtiger, auch im Ernährungsbereich. Das bietet Anlegern, die ihr Geld in Unternehmen der Lebensmittelindustrie anlegen wollen, spannende Optionen.

Food: Lebensmittel-ETFs gibt es schon lange

In Ernährung zu investieren ist grundsätzlich eine relativ verlässliche Anlageentscheidung. Schließlich werden Lebensmittel immer benötigt, zudem wächst die Weltbevölkerung kontinuierlich. Einige ETFs, die in die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie investieren, gibt es schon seit vielen Jahren. Sie bilden den Index STOXX Europe 600 Food & Beverage ab, in dem Lebensmittel-Hersteller aus dem breiten Spektrum des STOXX Europe 600 vertreten sind. Zu den Top-Ten-Holdings zählen u. a. Nestlé aus der Schweiz, Danone aus Frankreich und die Kerry Group aus Irland.

Tipp: Themen-ETFs sollten Sie lediglich als Beimischung sehen. Orientieren Sie sich an unseren Musterportfolios und setzen Sie nicht ausschließlich auf Themen-ETFs.

Am längsten am Markt ist der iShares STOXX Europe 600 Food & Beverage UCITS ETF (WKN: A0H08H), der zu einem Großteil Unternehmen aus Europa bzw. der Eurozone abbildet. Bei dem physischen ETF werden die Erträge an die Anleger ausgeschüttet. Er hat aktuell eine Fondsgröße von 273 Millionen Euro und enthält insgesamt 28 Positionen. Die Fondswährung ist Euro, die Total Expense Ratio (TER), also die Gesamtkostenquote, liegt bei 0,46 Prozent. Seit Auflage des Fonds im Jahr 2002 hat sich sein Wert inklusive Ausschüttung um acht Prozent pro Jahr gesteigert.

Nachhaltigkeit wird zum wichtigen Treiber

Im August 2020 gesellte sich ein neuer ETF zu den Food-Fonds, der Rize Sustainable Future of Food ETF. Rize ETF setzt bei dem börsengehandelten Fonds auf Unternehmen, die innovativ und nachhaltig arbeiten. Und zwar entlang der gesamten Wertschöpfungskette, angefangen bei Agrarwissenschaft und Wassermanagement, über die Herstellung von Lebensmitteln auf pflanzlicher Basis, bis hin zu wiederverwendbaren Verpackungslösungen. „Die Landwirtschaft wird nicht nur effizienter, bewusster und weniger zerstörerisch für Land und Boden, sondern auch die Verbraucher fordern volle Transparenz über die Herkunft ihrer Nahrungsmittel, um sicherzustellen, dass das, was sie essen, nicht nur gesund und nahrhaft ist, sondern auch wertvoll für den Planeten, seine Ökosysteme und die biologische Vielfalt“, so Rahul Bhushan, Mitgründer und Unternehmenssprecher von Rize ETF.

Tipp: Mit den Tools und Funktionalitäten von extraETF haben Sie Ihr Depot stets im Blick und können es perfekt analysieren.

Der Rize Sustainable Future of Food UCITS ETF (WKN: A2P876) ist ein physischer ETF und funktioniert thesaurierend. Die Fondsgröße beläuft sich aktuell auf 107 Millionen Euro, die Fondswährung ist US-Dollar, die TER liegt bei 0,45 Prozent. Der ETF enthält 44 Aktienpositionen, die drei größten bilden folgende Unternehmen: Beyond Meat, Produzent veganer Fleischersatzprodukte aus den USA, das Verpackungsunternehmen SIG Combibloc Group aus der Schweiz sowie der Landtechnik-Hersteller Deere & Company aus den USA.

Biodiversität und Veganismus

Den Themen Nachhaltigkeit und Biodiversität widmet sich auch der noch ganz junge Ossiam Food for Biodiversity UCITS ETF (WKN: A2QEDN). Seit Ende 2020 am Markt bietet der ETF Anlegern ein globales, aktiv gemanagtes Portfolio aus Aktien von Unternehmen aus der Agrar- und Lebensmittelwirtschaft, die durch ihr Handeln die biologische Vielfalt fördern. Dazu zählen u. a. das auf Kaffeeprodukte spezialisierte Unternehmen Starbucks aus den USA, die US-amerikanische Großhandelskette Costco Wholesale, der Nahrungsmittelhersteller Nestlé aus der Schweiz sowie der US-amerikanische Fast-Food-Konzern McDonald‘s. Der thesaurierende ETF hat derzeit eine Fondsgröße von 15 Millionen Euro und ist in USD aufgelegt. Die TER liegt bei 0,75 Prozent.

Für Anleger bleibt die Ernährungsbranche auf jeden Fall spannend. So gibt es in den USA bereits einen Aktienfonds für Veganer. Über den US Vegan Climate Exchange ETF investiert man in Unternehmen, die auf tierische Inhaltsstoffe sowie Tierversuche verzichten. Darunter sind z. B. Beyond Meat, aber auch Konzerne wie Apple und Microsoft. Laut Experten gibt es derzeit noch zu wenige vegane Unternehmen an der Börse, um einen veganen Index abzubilden. Betrachtet man die Entwicklung im Nahrungsmittel-Bereich wird sich das zukünftig sicher ändern. Die Branche auch anlagetechnisch im Blick zu behalten, macht durchaus Sinn.