21. April 2021
Aktien der Asien-Pazifik-Region haben jetzt Wachstumspotenzial

Darum sind Asien-ETFs jetzt so spannend

Die Pandemie hat vor allem ärmere Länder noch im Griff. Warum Schwellenländer-Investoren auf Asien setzen können. Gerade Taiwan erscheint vielversprechend.

An den Märkten ist die Pandemie weitgehend vorbei. Doch die Experten des Asset Managers Triodos Investment Management bleiben vorsichtig: „Während die kurzfristigen globalen Wirtschaftsaussichten günstig erscheinen, hat der mangelnde Fokus auf eine langfristige Erholung bisher zu einer Politik geführt, die nur auf die Wiederbelebung der alten Wirtschaft abzielt. Maßnahmen, die auf eine umweltfreundliche und integrative Erholung abzielen, sind rar“, so Hans Stegeman, Chief Investment Strategist Triodos Investment Management.

Der Marktkenner sieht die USA bei der Erholung dominant, während Europa in der Entwicklung zurückbleibt. Interessant ist für Stegemann auch Asien: „Das erste Quartal 2021 zeigte bereits einige grüne Triebe der Erholung, aber es gibt immer noch große Unterschiede zwischen den Schwellenländern. Die Unterschiede bei den Förderungsmaßnahmen zur Unterstützung von Bevölkerungsgruppen sind groß, mit unerwünschten Rückschritten in Bezug auf Armut und Ernährungssicherheit in Ländern mit überwiegend niedrigem Einkommen. Andere Unterschiede hängen mit dem Kampf zwischen dem Virus und der Verfügbarkeit von Impfstoffen zusammen“, betont Stegemann.

Impact-Investitionen zahlen sich aus

Der Experte sieht Schwellenländer gefordert, ihre Wirtschaft so lange zu unterstützen, bis die Pandemie ausgestanden ist. „Die Kosten für die Regierungen häufen sich derweil und die Ungleichheit eskaliert. Infolgedessen werden mehr Hände benötigt, um eine nachhaltigere Wirtschaft aufzubauen“, erklärt Stegemann und mahnt Impact-Investitionen an, um in den jeweiligen Ländern entsprechende Strukturen aufzubauen.

Asien-ETF als solide Bank

Angesichts der heterogenen Situation innerhalb der Gruppe der Schwellenländer können sich Anleger auf Asien fokussieren. Zwar gibt es auch dort große Unterschiede, doch befindet sich die Region im Windschatten Chinas, das seine Erholung rigoros fortsetzt. Auch sind die Inzidenzen in Asien gering. Mit dem Amundi MSCI Em Asia UCITS ETF (WKN: A2H58R) investieren Anleger gebündelt in 667 Aktientitel. 2021 legte der Index bereits um knapp sechs Prozent zu. Die Gesamtkostenquote beträgt 0,20 Prozent.

Taiwan ein echter Geheimtipp

Wer gezielt ein asiatisches Land auswählen will, kann sich Taiwan näher ansehen. Taiwan ist stark in der Chip-Produktion. Das Land profitiert von der Knappheit und seiner starken Position auf dem Weltmarkt.

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Wer Investments abseits der etablierten Märkte sucht, der findet schnell aufstrebende Tigerstaaten in Asien als Alternative. Taiwan gilt als Hightech-Land und spielt bei der Produktion von Computerchips eine tragende Rolle. „Der Weltmarkt für Halbleiter wird auf insgesamt rund 440 Milliarden US-Dollar geschätzt. Die Wertschöpfungskette für Chips ist durchaus komplex und beinhaltet Unternehmen für Grundstoffe, für Maschinen, für Design und für die Fertigung. Dabei befindet sich der Markt der Chip-Fertigung seit Jahren fest in asiatischer Hand: Insgesamt gut 70 Prozent des globalen Umsatzes entfallen auf zwei Firmen aus Taiwan und aus Südkorea“, sagt Deutsche-Bank-Chefstratege Ulrich Stephan. Inzwischen sind die Speicherchips so knapp, dass selbst Industrieunternehmen hierzulande die Folgen spüren.

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Chips bleiben knapp – wer profitiert?

„Kapazitätsengpässe haben die Chip-Lieferfristen momentan auf vier Monate ansteigen lassen und belasten zunehmend die wirtschaftlich relevanten Halbleiter-verarbeitenden Industrien in den USA, in China und in Europa. Deren Regierungen planen, durch milliardenschwere Investitionsprogramme in heimische Halbleiterherstellung und -forschung diese Abhängigkeiten mittelfristig zu reduzieren“, schreibt Stephan und verweist auf Chancen mit Aktien von Herstellern entsprechender Maschinen. Bis allerdings die Produktion von Chips breiter aufgestellt ist, profitieren die Platzhirsche.

Taiwan-ETF mit interessanten Eckdaten

Im Xtrackers MSCI Taiwan UCITS ETF (WKN: DBX1MT) spielen Chip-Hersteller seit jeher eine tragende Rolle – rund 65 Prozent der Unternehmen im Index stammen aus der Tech-Industrie. Auf den Plätzen folgen Finanzwerte und Grundmaterialen. Der Index legte 2021 bereits um 19 Prozent zu und legte selbst im Krisen-Jahr 2020 eine ordentliche Rendite von rund 20 Prozent aufs Parkett. Der ETF bündelt 86 Titel und kostet jährlich 0,65 Prozent. Der ETF bietet sich beispielsweise als Beimischung zu einem konservativ ausgerichteten Portfolio an und mischt diesem Tech- und Asien-Fantasie bei.