14. April 2021
Die Entwicklungen in der Pharma- und Biotech-Branche sind vielversprechend.

Pharma und Biotech: So investieren Sie mit einem ETF in die Revoluzzer-Branchen

Dank Biontech sind Plattformstrategien in der Gesundheitswirtschaft angekommen, die hohes Potenzial versprechen. Für Anleger bedeutet das: Pharma und Biotech bleiben vielversprechende Anlageziele. 

Allein die Zahlen sind beeindruckend. Das Mainzer Biotechunternehmen Biontech hat 2020 einen Überschuss von 15 Mio. Euro und damit zum ersten Mal überhaupt seit seiner Gründung 2008 einen Gewinn erzielt. Der Umsatz, der 2019 noch rund 100 Mio. Euro betrug, soll im laufenden Jahr auf knapp 10 Mrd. Euro steigen und sich damit binnen 24 Monaten verhundertfachen. Vorstandschef Ugur Sahin sagte bei Vorlage der Geschäftszahlen 2020 sei „ein bedeutsames Jahr“ gewesen. Gelinde gesagt, eine Untertreibung.

Es ist der Corona-Impfstoff, der Biontech zum weltweiten Hoffnungsträger gemacht hat und dem Unternehmen eine Erfolgsgeschichte par excellence beschert. Der Kurs der Biontech-Aktie, im Herbst 2019 mit einem Preis von 15 Dollar zum ersten Mal an der Nasdaq in New York gehandelt, stieg zuletzt auf über 100 Dollar.

Neue Plattformtechnologie verspricht Potenzial

Biotech- bzw. Pharmafirmen wie Biontech oder Moderna waren bis vor einem Jahr allenfalls Spezialisten ein Begriff. Nun dürfte sie nahezu jeder kennen. Denn diese Firmen stehen für Corona-Impf­stoffe. Sie haben die gesamte Pharmabranche beeinflusst: Mit ihren neuartigen Vakzinen hat die Plattform-Ökonomie in dem Sektor Einzug erhalten. Bei dieser Strategie dient eine technische Basis als Plattform, die schnell und unkompliziert für viele weitere Zwecke umgerüstet werden kann. Erstmals ist es somit möglich, Wirkstoffe für Impfstoffe oder Arzneien am Computer zu entwickeln.

„Mit Hilfe dieser bahnbrechenden neuen Technologie können Biontech und Moderna kostengünstig neue Wirkstoffe auf den Markt bringen“, sagt Georg Graf von Wallwitz, Lead Portfolio Manager bei der Eyb & Wallwitz Vermögensmanagement. So benötigten die beiden Unternehmen für die Entwicklung ihrer mRNA-Impfstoffe nur wenige Tage. „Der Corona-Impfstoff ist dabei nur eine erste, medienwirksame Anwendung einer Plattformstrategie in der Medizintechnik“, so der Vermögensverwalter. „Die eigentliche Revolution ist, dass beide Hersteller über eine Plattform verfügen, die es ihnen erlaubt, in Zukunft sehr schnell weitere Impfstoffe, Arzneimittel und Therapien zu entwickeln“, so von Wallwitz. 

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Die Zukunft: Personalisierte Medizin

Der Durchbruch von Biontech und Moderna dürfte die gesamte Branche nachhaltig verändern, glaubt Graf von Wallwitz. „Dem ersten Anwendungsfall werden viele weitere folgen, auch in der Krebsbekämpfung. Was heute noch in den Sternen steht, wird bald schon Realität.“ Beispielsweise arbeite Biontech an einer Impfung gegen Multiple Sklerose. Moderna entwickelt auf der Basis seiner Plattform bereits personalisierte Krebsmedikamente, die auf jeden Patienten und jede Patientin individuell zugeschnitten sind. „Dies öffnet weitere Türen für die personalisierte Medizin.“

Pharma und Biotech in einem ETF

Für Anleger bedeutet das alles: Pharma bzw. Biotech ist ein spannendes und vielversprechendes Segment. Es lohnt sich, hier genauer hinzusehen. Neben Einzelinvestments können Anleger mit börsengehandelten Indexfonds die Risiken zwar nicht ausschalten, aber deutlich reduzieren. Die Losung heißt Streuung. Wenn einzelne Aktien kein allzu großes Gewicht im Index haben, ist auch ein möglicher Einbruch eines Titels noch kein Beinbruch.

So bildet der iShares Nasdaq US Biotechnology UCITS ETF (WKN: A2DWAW) 278 Unternehmen aus der Biotechnologie- und Pharmabranche ab, die an der NASDAQ gehandelt werden, darunter unter anderem Moderna. Die Gesamtkostenquote liegt bei 0,35 Prozent pro Jahr.