21. März 2020
Lithium setzt das Depot unter Strom

Lithium setzt das Depot unter Strom

Das letzte Wort, wie wir in Zukunft Energie erzeugen, welche Art der Mobilität sich durchsetzen wird und welche Antriebsformen in welchen Bereichen Erfolg versprechend sind, ist sicherlich noch nicht gesprochen. Im Gegenteil: Von Atomstrom über Wind- und Solarenergie bis hin zur Brennstoffzelle ist das Rennen offen. Was sich allerdings herauskristallisiert: Die Batterie als Speicher könnte in dem neuen Energienetz eine wichtige Rolle spielen.

Das Thema Batterien erscheint zur Zeit hauptsächlich im Zusammenhang mit der Elektro-Mobilität in der Öffentlichkeit. Der Bau von Giga-Fabriken (diesen Begriff prägte Tesla), die einzig und allein der Produktion von Batterien für Automobile dienen sollen, zeigt, welche Relevanz die Batterien im wachsenden Markt von Elektro-Automobilen haben. Allerdings ist es heutiger Sicht noch relativ schwierig zu prognostizieren, welcher Hersteller die größten Erfolgschancen hat und großen Profit aus dem Verkauf der Fahrzeuge ziehen wird.

Dennoch nötigt der Pioniergeist von Elon Musk bei Tesla schon eine gehörige Portion Respekt ab. Der Automobilbauer hat es geschafft, von einem Nischenanbieter zu einem ernsthaften Konkurrenten für die etablierten Automobilhersteller zu werden, dem mittlerweile sogar ein Vorsprung gegenüber der Konkurrenz in der Vernetzung des Automobils und der Reichweite bei Batterien bescheinigt wird.

Es bleiben dennoch viele Fragezeichen hinsichtlich Produktion, Kosten und inwiefern es den Herstellern gelingt, Kundenwünsche zu erfüllen. Neben den klassischen Kaufkriterien für Automobile spielen die Reichweite und die Ladedauer der Batterie eine entscheidende Rolle.

Und gerade hier wird es noch schwerer, Vorhersagen zu treffen. Auf dem Gebiet der Batterie-Technik wird zurzeit enorm geforscht. Vergleichsweise fortschrittliche Lithium-Ionen-Batterien könnten von jetzt auf gleich von marktreifen Feststoff-Batterien abgelöst werden. Diese können mehr Energie in einem kürzeren Zeitraum aufnehmen und speichern. Zuvor müssten allerdings die Probleme mit der Lebensdauer gelöst werden. Sollten diese Batterien kommen, benötigt man auch für sie den Rohstoff Lithium.

Wenn man keine Wetten darauf eingehen will, welche Hersteller von Automobilen und Batterien sich durchsetzen werden, ist es aus unserer Sicht ein vielversprechender Ansatz, gleich auf Lithium zu setzen. Die großen Förderer Albemarle Corp. und SQM S.A. hatten bereits die Fördermengen ausgeweitet, bevor die Nachfrage vorhanden war. Das drückte die Lithiumpreise, ihren Umsatz und letztlich ihre Aktienkurse.

Laufen in den nächsten Jahren weitere Giga-Fabriken an, so ist es nur schwer vorstellbar, dass den momentan wieder günstiger bewerteten Lithium-Förderern kein lukratives Geschäft winkt. Möchte man die hier angedeutete Analogie vom Schaufelverkäufer im Goldrausch noch wörtlicher nehmen, kann man durchaus einen Blick auf den zyklischen Wert Caterpillar (WKN: 850598) werfen, der unter anderem Ausrüstung für den Bergbau herstellt und momentan durch ein kleines Tal läuft.

Über den Autor: Michael Thaler

Michael Thaler ist Vorstand der TOP Vermögen AG in München.

Tipp: Neben Lithium haben wir auf unserer Themenübersicht weitere Anlagemöglichkeiten für Sie zusammengestellt.