So funktioniert die ETF-Empfehlungsliste

Wir haben die besten ETFs für die wichtigsten Anlageregionen ermittelt


Der Markt für börsengehandelte Indexfonds (ETFs) wächst rasant. Ende 2022 wurden weltweit 9 Billionen US-Dollar in ETFs investiert. Zum Vergleich: Ende 2012 waren es erst 1,7 Billionen US-Dollar. Mit dem steigenden Anlagevolumen wächst auch die Zahl der Produkte. Allein in Deutschland weist unsere ETF-Suche aktuell über 2.000 ETFs aus. Die Auswahl von ETFs wird damit zu einer immer größeren Herausforderung.

Wie wählt man ETFs am besten aus? Auf welche Kriterien kommt es wirklich an? Antworten auf diese und weitere Fragen geben wir dir in diesem Ratgeber.

Das Wichtigste in Kürze:
Alles über die ETF-Empfehlungslisten

  • Analyse: extraETF hat aus dem Gesamtangebot der ETFs die besten für die wichtigsten Anlagesegmente ermittelt.

  • Auswahlkriterien: Eine breite Streuung, das Fondsalter und das Fondsvolumen sind bei der Auswahl von ETFs entscheidend.

  • Ausschlusskriterien: ETFs mit Währungsabsicherung und nachhaltige ETFs wurden aufgrund höherer Kosten und geringerer Diversifikation ausgeschlossen.

  • Informationen: Die aktuellen Empfehlungen sind im Bereich ETF-Empfehlungen zu finden.

Was sind die ETF-Empfehlungslisten?

Was sind die ETF-Empfehlungslisten?

Die Auswahl von ETFs ist komplex und anspruchsvoll. Wir unterstützen Anlegerinnen und Anleger mit einer Vorauswahl der besten ETFs über verschiedene Anlageklassen und Regionen. Dazu hat das extraETF-Research-Team eine umfassende Analyse durchgeführt. Wie wir dabei methodisch vorgegangen sind und welche Kriterien wir in welcher Form berücksichtigt haben, schlüsseln wir im Folgenden detailliert auf. Insbesondere die Rendite bzw. Tracking Difference (TD) der letzten 5 Jahre hat sich als sinnvolles Auswahlkriterium für ETFs erwiesen.

In den ETF-Empfehlungslisten finden Anlegende ETFs für die wichtigsten Anlagesegmente wie Aktien Welt, Aktien Industrieländer, Aktien Schwellenländer, Anleihen Welt und weitere.

Was die ETF-Empfehlungslisten leisten - und was nicht

Was die ETF-Empfehlungslisten leisten - und was nicht

  • Die ETF-Empfehlungslisten richten sich an langfristig orientierte Anleger (mindestens 10 Jahre Anlagedauer).
  • Die Listen stellen eine Vorauswahl anhand wichtiger ETF-Kriterien dar und sollen lediglich die Suche nach geeigneten Produkten erleichtern.
  • Es sollen möglichst immer der beste ausschüttende und der beste thesaurierende ETF auf Basis der 5-Jahres-Performance der jeweiligen Kategorie in die Auswahlliste aufgenommen werden.
  • Alle untersuchten Kennzahlen basieren auf Vergangenheitswerten und sind daher keine Garantie für die Zukunft.
  • Die ETFs auf den Empfehlungslisten stellen keine Anlageberatung und keine Aufforderung zum Kauf dar.
  • Die Listen werden regelmäßig überprüft und zu bestimmten Stichtagen aktualisiert.

Auswahlkriterien für die Empfehlungslisten

Folgende Kriterien müssen für die Aufnahme in die Empfehlungsliste erfüllt sein:

  • Index: Der ETF bzw. der Index sollte möglichst breit diversifiziert sein.
  • Fondsalter: ETFs müssen seit mindestens 5 Jahren am Markt sein.
  • Fondsvolumen: Das Fondsvolumen muss größer als 100 Millionen Euro sein.

Diese Auswahlkriterien werden im Folgenden kurz erläutert.

Ausschlusskriterien für die ETF-Empfehlungslisten

Um ein möglichst aussagekräftiges Ergebnis unserer Analyse zu erhalten, schließen wir bei der Erstellung der ETF-Empfehlungslisten bestimmte ETFs aus.

  • Währungsabsicherung: Ausschluss von ETFs mit Währungsabsicherung.
  • Nachhaltigkeit: Ausschluss von ETFs die nachhaltige Aspekte berücksichtigen.

Diese Ausschlusskriterien werden im Folgenden kurz erläutert.

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Wie wurden die ETF-Empfehlungslisten erstellt

Erklärung: Wie wurden die ETF-Empfehlungslisten erstellt

Die oben erläuterten Basiskriterien bildeten den ersten Filter. Das Ergebnis war eine erste Shortlist für jede Kategorie. Diese Shortlist haben wir nach der höchsten Rendite über 5 Jahre sortiert.

In die ETF-Empfehlungslisten wurden jeweils die besten physisch replizierenden thesaurierenden und ausschüttenden ETFs aufgenommen. Wenn es bessere synthetische ETFs (je nach Art der Ertragsverwendung) gab, wurden diese ebenfalls in die Empfehlungsliste aufgenommen.

Grundsätzlich wurden aber immer die beiden besten physischen ETFs in die finale Empfehlungsliste aufgenommen, unabhängig von ihrem Rang nach der Fünfjahresperformance - auch wenn es mehrere bessere synthetische ETFs in der Rangliste davor gab.

Bei sehr ähnlichen Indizes auf die gleiche Region wurden immer die besten ETFs des jeweiligen Index in die Empfehlungslisten aufgenommen. Dies war beispielsweise der Fall bei der Region Aktien Welt (MSCI ACWI IMI, MSCI ACWI, FTSE All-World) oder bei Aktien Industrieländer (MSCI World, FTSE Developed World) und Aktien Schwellenländer (MSCI EM, MSCI EM IMI, FTSE Emerging Markets). Für weniger populäre Indizes gab es in der Regel nur einen ETF auf den jeweiligen Index.

Die besten ETFs für die wichtigsten Anlageregionen

Auf der Grundlage der erläuterten Auswahlkriterien für ETFs haben wir verschiedene ETF-Empfehlungslisten erstellt. Diese können über die folgenden Links aufgerufen werden.

ETF-Empfehlungslisten für Aktien-ETFs:

ETF-Empfehlungslisten für Anleihen-ETFs

Wichtiger Hinweis: Die ETF-Empfehlungslisten stellen keine individuelle Anlageberatung und keine Aufforderung zum Kauf dar. Es handelt sich lediglich um eine Vorauswahl, die anhand verschiedener Kriterien getroffen wurde, um die besten ETFs in verschiedenen Anlageklassen und Regionen zu ermitteln.

Die große Anzahl an ETFs erschwert die ETF-Auswahl

Franz Rieber, extraETFFranz Rieber, Head of Products
Wer sich für einen ETF entscheidet, sollte verschiedene Kriterien berücksichtigen. Mit den ETF-Empfehlungslisten haben wir versucht, die besten ETFs für wichtige Anlagesegmente zu ermitteln. Dies soll Anlegerinnen und Anlegern die Auswahl von ETFs erleichtern.
Franz Rieber, Head of Products

Anmerkungen zu den ETF-Empfehlungslisten

Die Auswahl eines geeigneten ETFs für das eigene Portfolio hat oft auch etwas mit subjektiven Kriterien zu tun. Auch bei der Erstellung der Empfehlungslisten mussten wir verschiedene Aspekte berücksichtigen. Im Folgenden geben wir dir weitere Erläuterungen zu den ETF-Empfehlungslisten.

Warum setzen wir auf physisch replizierende ETFs

Wir wissen, dass viele Anlegerinnen und Anleger ausschließlich auf physisch replizierende ETFs setzen. Diesem Umstand tragen wir Rechnung und bevorzugen daher physisch replizierende ETFs bei der ETF-Auswahl. 

Es gibt nur folgende Ausnahme: Wenn ein Swap-basierter ETF bei den ausschüttenden oder thesaurierenden Fonds hinsichtlich der Rendite besser abschneidet als ein physisch replizierender ETF, nehmen wir den performancestärkeren synthetischen ETF auch in die ETF-Empfehlungsliste auf. Damit wollen wir Anlegenden, die synthetische ETFs nicht grundsätzlich ablehnen, ebenfalls eine ETF-Empfehlung bieten. 

Übrigens: Unsere Untersuchung ergab, dass synthetische ETFs für ausgewählte Regionen im Durchschnitt sogar einen Renditevorteil aufweisen. Daher sollte die Replikationsmethode, d.h. physisch oder synthetisch, nicht als entscheidendes Auswahlkriterium betrachtet werden: Tatsächlich ist jedes Replikationsmodell mit Risiken behaftet, die zu Tracking Errors, Tracking Differences oder Kontrahentenrisiken führen können. Anlegende sollten sich daher nur auf Statistiken konzentrieren, die für ihren Anlagezweck relevant sind.

Die Gesamtkostenquote (TER) ist noch kein Auswahlkriterium für ETFs

Die Analyse der Total Expense Ratio (TER) führt zu interessanten Ergebnissen. Obwohl der Durchschnitt der 1-, 3- und 5-Jahres-Performance für die meisten Regionen zeigt, dass ETFs mit einer niedrigen TER zu bevorzugen sind, muss bei der spezifischen Auswahl von ETFs ins Detail gegangen werden.

Unsere Analysen zeigen, dass Industrie- und Schwellenländer ETFs mit einer niedrigen TER zu bevorzugen sind. Allerdings handelt es sich bei den Kennzahlen nur um einfache Durchschnittswerte. Mittelwerte sind besonders anfällig für Ausreißer in den Daten. Wie eingangs erwähnt, muss die Performance auf Produktebene betrachtet werden.

Ein Beispiel: Der ETF mit der besten Performance über 5 Jahre auf Emerging Markets gehört nicht zu der Gruppe mit den niedrigsten TERs. Vielmehr gehört der Top-Performer zu den teuersten ETFs dieser Kategorie.

Ein weiteres Beispiel sind ETFs auf den MSCI All Country World Index. Obwohl der ETF von SPDR doppelt so teuer ist, ist die Performance über 1, 3 und 5 Jahre immer noch besser als die des iShares ETFs auf denselben Index bei niedrigeren Kosten.

Wir empfehlen daher, die Total Expense Ratio (TER) noch nicht als Indikator für die Qualität von ETFs zu verwenden. 

Anlegerinnen und Anleger sollten sich eher auf die Tracking Difference verlassen, da diese die Gesamtkosten eines ETFs besser widerspiegelt. Die TER sollte eher als „weiches“ Kriterium bei der Auswahl von ETFs berücksichtigt werden. Ob es einen signifikanten Zusammenhang zwischen einer niedrigen TER und einer höheren Performance gibt, wird sich in Zukunft mit einer längeren Datenhistorie und mehr Produkten zeigen.

Die Hintergründe zu den Kosten von ETFs haben wir überdies in einem eigenen Ratgeber zusammengefasst.

Anteilsklassen: Fondsvolumen nicht so wichtig

Bei verschiedenen Anteilsklassen eines ETFs kann es vorkommen, dass eine thesaurierende Anteilsklasse nicht den Kriterien unserer ETF-Empfehlungsliste entspricht, weil das Alter des ETFs und/oder das Fondsvolumen die Schwellenwerte nicht erfüllen, die ausschüttende Anteilsklasse jedoch schon. 

In diesem Fall ist die nicht in der Empfehlungsliste enthaltene Anteilsklasse jedoch gleichwertig mit der in der Empfehlungsliste enthaltenen Anteilsklasse.

Fazit:
Empfehlungslisten geben zusätzliche Orientierung

Eine zusätzliche Orientierung bei der Auswahl von ETFs bieten die ETF-Empfehlungslisten von extraETF. Anhand bestimmter Kriterien wurden die am Markt verfügbaren ETFs analysiert und bewertet. 

Das Ergebnis: In den ETF-Empfehlungslisten finden Anlegerinnen und Anleger für die wichtigsten Anlagesegmente ausgewählte ETFs, die sich sehr gut als Basis-ETFs in einem Portfolio eignen.

Wichtige Fragen zu den ETF-Empfehlungslisten