21. Mai 2020
Nachhaltigkeits-ETF mit Potenzial

Nachhaltigkeits-ETF als Sicherheitsanker fürs Depot

ESG-Faktoren sind gekommen, um zu bleiben, glaubt man bei Western Asset Management. Auch ETF-Anleger können mit einem Nachhaltigkeits-ETF profitieren.

ESG-Faktoren bündeln die Bereiche Umwelt, Soziales und Unternehmensführung und klassifizieren Unternehmen anhand ihrer Nachhaltigkeit. Wer beispielsweise für gleiche Leistung unterschiedliche Löhne bezahlt, die Umwelt verschmutzt oder als Unternehmen intransparent organisiert ist, kommt bei ESG-Rankings schlechter weg. Seit einiger Zeit erfreuen sich auch immer mehr Investoren an diesen Faktoren und richten ihr Handeln daran aus. Einerseits wird so möglich, mit gutem Gewissen zu investieren und andererseits bieten ESG-Faktoren handfeste Vorteile. Die Legg-Mason-Boutique Western Asset Management nennt ESG-Faktoren gar eine „Lebensversicherung für Unternehmen“.

ESG ist keine Eintagsfliege

„Die Krise hat gezeigt, dass vor allem diejenigen Gesellschaften gut durch die turbulente Marktphase kommen, die ESG-Kriterien bereits umsetzen. In den USA halfen beispielsweise Lohnfortzahlung im Krankheitsfall sowie Krankenversicherungsleistungen dabei, dass sich das Virus an Arbeitsplätzen weniger schnell ausbreiten konnte. Auch haben Unternehmen profitiert, die ihren Arbeitnehmern bereits seit längerer Zeit anbieten, im Homeoffice zu arbeiten. Diese waren auf den Lockdown schlichtweg besser vorbereitet und hatten bereits eingespielte Prozesse rund um die Remotearbeit“, schreiben die Experten in einem Marktkommentar und verweisen auf Untersuchungen zum Thema von der Harvard Business School sowie von Morningstar oder Bloomberg. Alle hätten gezeigt, dass ESG-Anlagen bislang besser durch die Coronakrise gekommen seien.

An ESG als Eintagsfliege glaubt man bei Western Asset Management indes nicht: „Viele Kritiker werden nun glauben, dass dies nur ein kurzfristiger Effekt war und die Märkte spätestens dann, wenn ein Impfstoff gefunden ist, wieder in den alten Trott zurückfinden. Gleich mehrere Gründe sprechen dagegen: Zum einen hat die Krise dafür gesorgt, dass viele Unternehmen Verbesserungen rund um ESG eingeleitet haben. Diese Entwicklung dürfte sich spätestens während der nächsten Krise als gute Investition erweisen“, so die Anlageexperten.

Breit gestreuter Nachhaltigkeits-ETF zu niedrigen Kosten

Obwohl sich ESG-Anlagen gut mit einem aktiven Selektionsansatz kombinieren lassen, gibt es auch geeignete ETFs. Der iShares MSCI World ESG Screened UCITS ETF (WKN: A2N6TD) filtert beispielsweise die Branchen Thermalkohle, Waffen, Tabak und andere aus. Zwar sind dank ESG-Daten auch komplexere Selektionsverfahren möglich, doch bildet der ETF den Ansatz grundlegend ab. 2020 büßte der ETF nur knapp neun Prozent an Wert ein. Der ETF umfasst 1548 Titel und kostet jährlich 0,2 Prozent.

Tipp: Für ausführliche Informationen zum Thema „Nachhaltigkeit“ sollten Sie auch unseren Anlageleitfaden „Investieren in Nachhaltigkeits-ETFs“ lesen.